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Unser Tony!

220px-Tony_Marshall_2009_croppedMein Gott, unser Tony will mit dem Trinken aufhören. Jetzt also hat es sich endgültig ausgetrunken. Vorbei die Zeiten, als er singend den ‚Affentaler Roten’ pries. Vorbei auch die Zeiten, als er im Rahmen einer kleinen improvisierten Feier von der Polizei bei einem Gläschen Sekt seinen Führerschein zurück bekam. Das ihm boshafter Weise zugeschriebene ‚Trinkerbein’ – adieu.

Ein letztes Prost! hängt traurig über der Stadt an der Oos.

Zeit also, noch einmal einen älteren Beitrag von uns auf die Seite zu heben. Als die Welt in Ordnung und Tony noch fröhlich war. Als er noch „Heute haun’ wir auf die Pauke“ sang und Trump noch weit weg war. Ach – hätte er mit dem Trinken doch nie aufgehört…!

Trotzdem wünschen wir ihm alles Gute für seinen neuen, trockenen Lebensabschnitt!

 

 

Tony in der ‚Olive‘ oder: der Prophet auf seinem Berg

Foto 4 KopieWill man die Worte des Propheten vernehmen, muss man den Berg besteigen. Und das geht so: erst die Lange Strasse entlang; dann biegt man ab in die Hektor-Berlioz Anlage. Jetzt noch über drei Ampeln und dann liegt er auch schon vor uns, der Berg. Der ist allerdings ziemlich flach, aber der Ort der Verkündigung liegt ja auch nicht im ‚Sinai‘ sondern in der Eisenbahnstrasse, und der Prophet heißt nicht Moses sondern Tony.

Denn dort, ein bisschen außerhalb des engen Stadtkerns, hat unser Verkünder seinen Berg gefunden, in der ‚Tony Marshall Galerie‘ des griechischen Restaurants ‚Olive‘. Dort singt er von Zeit zu Zeit vor seinen Jüngern, predigt ihnen und richtet sie auf. Ansonsten erschließt sich der Inhalt der in der ‚Olive‘ gehaltenen Predigten doch eher den Freunden der Musik. Wem’s auch dann noch nicht ganz klar ist, um was es hier letztlich geht, ist herzlich aufgefordert, vor Ort ein Fläschchen Eierlikör zu erstehen. „Tony macht fröhlich“, steht da auf dem Etikett. Also auch hier starke Heilserwartung bei nicht allzu Hochprozentigem.

Ansonsten sind die Wände übervoll dekoriert mit Devotionalien aller Art. Goldene Schallplatten, Plakate, Fotos – alles Zeugnisse eines langen Künstlerlebens. Und dann staunt man auch noch über ein Geschenk des fernen Landes namens BORA BORA. Offensichtlich hatte der Sänger mit seinen Darbietungen die dortigen Ureinwohner so angesprochen, dass sie ihn – neben der Ehrenbürgerschaft – auch noch mit einem Gegenstand bedachten, dem wir uns zunächst mit leichtem Schaudern nähern. Aus der Ferne betrachtet ist nämlich nicht gleich ersichtlich, ob es sich bei dem an die Wand genagelten Gegenstand um eine Jagdtrophäe, um einen (haarigen) Glücksbringer oder etwas gänzlich anderes handelt, von dem wir aber annehmen dürfen, dass ihm ein Zauber innewohnt.

So wie unserem Tony.

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