Auch wenn wir derzeit den Eindruck vermitteln, dass unser Blick starr auf Zimtsterne und Bratäpfel gerichtet ist, gilt es diesen Eindruck insofern behutsam zu korrigieren, als dass wir auch Anderes, Vergangenes im Blick haben. So schweift unser Blick noch einmal ein ganzes langes Jahr zurück, in die Vorweihnachtszeit des Jahres 2013. Da müssen wir eines Opfers gedenken, das ohne unser jetziges Zutun dem gänzlichen Vergessen anheim gefallen wäre.
Denn damals erreichte uns Badener in dieser anscheinend so friedlichen Vorweihnachtszeit schreckliche Kunde. Eine schwäbische Hausfrau hatte wohl ihren Mann erschlagen und sich dazu wundersamerweise einer Spätzlepresse bedient. Natürlich denkt jeder zunächst an die in unserem Bundesland so beliebte Beilage, die so gut zum Jägerbraten passt: wie das Spätzle da so vor uns liegt, durchgepresst und irgendwie gemütlich, scheint es zu flüstern: nimm mich! Trotzdem sollten wir jetzt einmal den Blick vom Bratenteller ab- und dem Phänomen des ‚Dual Use’ zuwenden. Das bedeutet, dass ein Gegenstand zum ‚sowohl als auch’ taugt. Machen wir das jetzt mal am Backpulver fest. Dieses taugt sowohl zum Backen als auch als Sprengmittel. Es kann bei sachgerechter Behandlung also durchaus zur tödlichen Waffe werden.
Ähnlich die Spätzlepresse. Einerseits Segen für das Schnitzel, anderseits Schlagwaffe, wie dies im vorliegenden Fall ja geschehen ist. Aber Obacht! Gerade weil wir Badener friedliche Leute sind, muss man aus gegebenem Anlass hier aber auf einen Punkt hinweisen. Wer, wie der Verfasser, länger im Schwäbischen gelebt hat, tut gut daran, Gepflogenheiten wie etwa die der rigoros gehandhabten Kehrwoche nur verhalten zu kritisieren. Denn womöglich war es gerade eine solche Kritik, die den braven Mann einen durch und durch schwäbischen Tod sterben ließ.
Wenn also unser Hinweis geholfen haben sollte, unsere Welt ein kleines bisschen sicherer und friedlicher zu machen, so hätte er seinen Zweck voll erfüllt.