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Allgemein Menschen

Der Visionär mit Bodenhaftung Teil 2

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Ein Tag mit Roland Mack, dem Chef des Europaparks

Pool_Santa_Isabel_3Hier Kocht der Chef selbst? Nein, das gewiss nicht. Aber wie er so hingebungsvoll den Besucher durch das neugestaltete Restaurant ‚Don Quichotte‘ führt und das dort in einer Theke präsentierte Fleisch begutachtet, könnte man meinen, dass auch für den Chef diese Rinder nicht umsonst gestorben sind. ‚Kotelett vom Ibero Schwein’‚’Dayaged Ribeye Steak’ und ‚Tomahawk Steak vom Simmentaler Rind’, letzteres von einer Masse, als könne sich ein ganzer Stamm davon ernähren. Hier, in der gänzlich neugestalteten Gastronomie soll – anders als in der Achterbahn drüben im Park – nicht das Auf und Ab begeistern. Hier soll es hoch hinausgehen und dort bitte auch bleiben. Genau wie im Edelrestaurant ‚Ammolite‘, das kürzlich den 2. Stern bekommen hatte und nun mit dem ‚Don Quichotte‘ ein Eldorado für die ins Fleisch verliebten Gäste an die Seite gestellt bekommt.

So trifft es sich gut, dass der Chef sich auch dort mal wieder blicken lässt. Eine seit fünfundzwanzig Jahren als Spülerin in der Küche ergraute Elsässerin ist froh, ihn zu sehen. Sie will kürzer treten, aber nicht so ganz. Ob ihr Abteilungsleiter es zulässt, dass sie auf € 450 Basis noch ein, zwei Jahre weitermacht? Aber so von jetzt auf gleich aufhören, das kann sie nicht. Man scheint sich herzlich verbunden, denn so, wie er sie drückt und sie ihn in die Wange kneift, wäre es doch gelacht, wenn sich da kein Weg finden ließe. Noch manches wäre zu besprechen. Aber die Welt ist nicht so. Er muss weiter.

Wer die anstehende Vertragsverhandlung wegen der Verlängerung eines Brauereivertrags richtig einschätzen will, kommt nicht umhin, die Bedeutung der Loyalität imBlueFire Geschäftsgebaren der Familie Mack zu berücksichtigen. Wer wie die besagte Brauerei, ganz zu Anfang, als noch keiner an den ‚Europapark’ glaubte, allen Unkenrufen zum Trotz mit einer ordentlichen Summe in Vorlage trat, dem sollte als Sohn der damaligen Brauereichefin vor einer Vertragsverlängerung nicht übermäßig bange sein. Und sollte der dann auch noch den ursprünglichen Vertrag in den Unterlagen haben, der zum lächelnden Erstaunen aller Anwesenden am 24.12.1975 unterschrieben worden war, da wird verständlich, dass über eine weitere Zusammenarbeit gesprochen, nicht aber gefeilscht werden wird. Man ist sich verbunden seit jenem Hl. Abend vor nunmehr 40 Jahren. Weshalb sich schließlich alle beim Auseinandergehen einig sind: eine schöne Bescherung. Das Bier kann fließen.

Jetzt, kurz vor der Veröffentlichung einer achtseitigen Topstory im STERN müssen noch Fotos von der Familie Mack gemacht werden. Als Rahmen entscheidet man sich für den Raum ‚Circus Macksimus‘, eine Mischung aus Bibliothek und Büro, mit schweren repräsentativen Möbeln, dunkel und ernst. Was einen seltsamen Kontrast setzt zu dem Fotografen, der eben für ‚Geo Saison‘ aus den Urwäldern Schwarzafrikas zurückgekehrt, sich in der Enge der guten Stube des Parks zu verheddern droht. Das Haar wirr, die Gesten ausladend, müht er sich, seine Kamera auf engstem Raum zu positionieren. In der beschaulichen Pfalz geboren, dabei aber urwaldgestählt, sucht jetzt bebend vor Begeisterung für die eigene Arbeit die beste Position für die verlangten Portraits. Dabei weisen die im Display der Kamera gezeigten Bilder den Fotografen als einen brillanten Könner seines Handwerks aus. „Also fangen wir an“. Das Shooting verläuft denn auch in aufgeräumter Stimmung.

So liebt es Roland Mack. Dieses Mittelding zwischen Hingabe und Wahnsinn, aus dem dann Leistung erwächst – das nötigt ihm jeden Respekt ab. Und wie ein Zirkusdirektor, der einem Artisten bei seiner Nummer auf dem Hochseil zuschaut, glaubt er in diesem für mehr als nur einen flüchtigen Augenblick ein Spiegelbild seiner selbst zu erkennen. Er, der sich und seine Familie ein Stück weit auch mit dem Gen der Artisten infiziert wähnt, weiß aus Erfahrung, dass wirkliche Leistung nur aus vollständiger Hingabe an die Aufgabe erwächst. Diese Hingabe darf dann zum Leidwesen der Mitarbeiter gern schon mal zwölf Stunden anhalten.

 

Allgemein Menschen

Der Visionär mit Bodenhaftung Teil 3

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Ein Tag mit Roland Mack, dem Chef des Europaparks

Das Bild mit der Spinne im Netz ist vielleicht ungewöhnlich, unpassend ist es deshalb aber nicht. So wie diese mag man sich Roland Mack vorstellen, der sich im Inneren eines Netzes sieht und hofft, seismographisch all das zu registrieren, was um ihn herum vorgeht. Er muss die unzähligen kleinen Signale spüren. Schwachstellen will er ausmachen, den Wandel der Besucherbedürfnisse ahnen. All das braucht er, um daraus als Geschäftsmann die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Das macht seinen Erfolg bislang aus. Daraus zieht er Kraft. Wird es so bleiben?

BR2Großer Antrieb, große Sorge. Dies bewegt ihn, am Schnitt zwischen gestern und morgen. Dass er als Unternehmer, die fraglos erfolgreiche Kombination zwischen analytischem Denken und Bauchgefühl, dem Trend nicht mehr auf die Spur zu kommen könnte, das macht ihn nachdenklich. Treibender, nicht Getriebener will er sein. Die Verantwortung will er langsam aus der Hand geben. Das will er. Ganz sicher. Oder doch nicht? Und wenn er die Verantwortung aus der Hand gegeben hat – wo geht sie hin? Kaum eine Hilfe in dieser Zeit des Umbruchs ist ein Blick hoch zum Deckengemälde im ‚Teatro dell’ arte’ für dessen Gestaltung Venezianer Tiepolo Pate gestanden hat und wo unter den vielen allegorischen Figuren auch das Antlitz von Franz Mack zu finden ist, der von ganz oben auf all das zu schauen scheint, was er mit seinen Söhnen aufgebaut hat. Der Übervater. Da kann einer lang sagen, das waren andere Zeiten.

Der Vater war lange Jahre die zentrale Figur für Roland Mack. Der war ihm ein ganz wichtiger, bisweilen aber auch unnachgiebiger Partner, an dem er sich reiben, manchmal aber auch aufreiben konnte. Jetzt, da er nicht mehr da ist, fehlt er halt doch. Früher, da pflegte der noch bis ins hohe Alter mit dem Elektrowägelchen auf Streife durch den Park zu fahren. Da ihm alles auffiel, waren ihm auch einmal Handwerker aufgefallen, die während der Arbeit eine Pause einlegten. Der Senior hatte angehalten und gefragt, was sie hier machen. „Vespern“, gaben sie zur Antwort. Darauf der Senior: „Warum?“

EP12_Portugal_Atlantica_Wodanb-1Dass im Park einen Augenblick lang nicht gearbeitet wird – das wäre auch Roland Mack nicht entgangen. Vielleicht hätte auch er für sich gefragt: „Warum“? Dann aber – in einer Art vorgezogener Altersmilde – die Frage um Wichtiges ergänzt: „Ja, warum eigentlich nicht?“ So haben sich die Zeiten geändert.

Und doch: die Bürde des Erbes bleibt.

Dass man das in keinem Fall verschleudern sollte, musste Heino erfahren, der an einem stimmungsvollen Abend mit Franz Mack ins Gespräch gekommen war, und in rheinisch-unbedachter Weise glaubte, dem Senior einen Rat geben zu dürfen. „Warum verkaufen Sie nicht das ganze Zeug und machen sich einen schlanken Lenz?“ Franz Mack erbleichte, und es hatte für einen kurzen Moment den Anschein, dass der Freund der schwarzbraunen Haselnuss einer körperlichen Auseinandersetzung nie näher gewesen war als in eben diesem Moment.

 

 

 

Menschen

Das Glück in der Hand

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Wenn Winfried Kretschmann einmal frei hat

Wir haben ja hier nicht die Absicht, badisches Öl ins schwäbische Feuer zu gießen, und doch müssen wir uns wundern, was unser Ministerpräsident so alles tut, wenn er mal nichts tut. Was ihm Freude bereitet, wenn ihn sein Minister Nils Schmid ausnahmsweise nicht nervt, weil der nämlich die Verwandtschaft seiner Frau in der Türkei besucht.

Wie also entspannt sich unser Landesvater? Hier bietet …

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